Das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom – NSCLC

Das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) ist einer der häufigsten bösartigen Tumoren bei Männern und Frauen. Der Großteil dieser Tumoren sind sogenannte Adenokarzinome, gefolgt von Plattenepithelkarzinomen. In frühen Stadien der Erkrankung, wenn sich noch keine Fernmetastasen gebildet haben, besteht in einem kleinen Teil der Patienten die Möglichkeit der Heilung des Tumors durch die chirurgische Entfernung. Leider wird die Diagnose Lungenkrebs in den meisten Fällen erst spät gestellt, sodass für die Mehrzahl der Patienten keine Heilung mehr möglich ist. In diesen Fällen, besteht die Therapie in der Regel aus der Gabe einer Platin-haltigen Chemotherapie.

In den vergangenen Jahren sind im nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom eine Reihe von genetischen Veränderungen identifiziert worden, die ursächlich für das Wachstum und die bösartigen Eigenschaften des Tumors sein können – sogenannte Mutationen, Translokationen und Amplifikationen. Dies gilt insbesondere für das Adenokarzinom. Etwa 15% dieser Tumoren weisen eine genetische Veränderung auf die man bereits heute mit zugelassenen Medikamenten in Tablettenform therapieren kann – das EGFR-mutierte und das ALK-translozierte Adenokarzinom.

Weitere genetische Veränderungen eignen sich aber ebenfalls als Angriffspunkte für eine zielgerichtete Therapie. Diese findet in der Regel im Rahmen von Studien statt, in denen verschiedene neuartige Medikamente getestet werden. Leider gilt auch das nur für etwa 50% der Patienten.

Die meisten dieser Medikamente wirken nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip und hemmen gezielt die veränderten Proteine des Tumors, die für das Wachstum verantwortlich sind. Es gibt also nicht eine Tablette für den Lungenkrebs, sondern verschiedene Präparate, die nur bei dem Vorliegen bestimmter Veränderungen wirken können.

Ob Ihr Tumor eine solche genetische Veränderung in sich trägt, kann durch molekulargenetische Testverfahren überprüft werden.

Letzte Änderung: 23.08.2019